Vorschau
Montag, 2. Januar, 19:30 Uhr
Das Licht, aus dem die Träume sind
Regisseur Pan Nalin erzählt herrlich sinnlich, wie die Liebe zum Filmemachen ihm als Jungen aus der indischen Provinz das Leben rettete.
Der große Saal, die rauschenden Farben, das Rattern des Filmprojektors – die erste Kinoerfahrung ist eine ganz besondere. Auch die Welt von Samay, der mit seiner Familie in einem kleinen Dorf in Indien lebt, wird auf den Kopf gestellt, als er von seinem Vater zum ersten Mal in das örtliche Kino mitgenommen wird. Danach ist er sich sicher: Er möchte Filme machen! Ein glücklicher Zufall lässt ihn auf den Filmvorführer Fazal treffen, der von den Kochkünsten von Samays Mutter begeistert ist und ihn im Austausch gegen den Inhalt seiner Lunchbox kostenlos Filme schauen lässt. Kurzerhand beginnt Samay die Schule zu schwänzen und seine Zeit lieber im Projektionsraum des Kinos zu verbringen. Hier taucht er Tag für Tag in fantastische Welten ein. Doch die Idylle droht ein jähes Ende zu finden: Die Ära des Zelluloids neigt sich ihrem Ende zu und dem örtlichen Kino droht die Schließung. Samays Vater ist außerdem nicht begeistert von den Plänen seines Sohnes, Licht einzufangen und Bilder in Bewegung zu setzen. Um seinen Traum zu verwirklichen, muss Samay die Rettung des Kinos selbst in die Hand nehmen – denn seine Geschichte besteht darauf, erzählt zu werden.
In warmen, nostalgischen Bildern lässt „Das Licht, aus dem die Träume sind“ die ersten Berührungspunkte mit der großen Liebe zum Kino auferstehen. Regisseur Pan Nalin ist ein zärtlicher und bewegender Liebesbrief an die Kraft des Kinos und des Geschichtenerzählens auf der großen Leinwand gelungen. Ein kraftvoller und entzückender Film, der in eine wunderbare Welt aus Licht und Zelluloid entführt und beweist, dass der Traum des Kinos nie zu groß geträumt werden kann.
CINEPHILGOOD-DRAMA – INDIEN, FRANKREICH 2021 – 112 MINUTEN – FSK 12
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Mittwoch, 18. Januar, 19.30 Uhr
Miles Davis: Birth of cool
Die Kino-Dokumentation „Birth of the Cool“ erzählt das Leben der Jazzlegende Miles Davis. Man will danach nur noch Musik hören…
Trompeter, Bandleader, Innovator. Elegant, intellektuell, genial und immer wieder auch kontrovers. Ein Mann, der für einen Sound steht, so wundervoll, dass er einem das Herz brechen kann. „Miles Davis: Birth of cool“ erzählt von Leben und Karriere eines musikalischen Ausnahmetalents und einer kulturellen Ikone. Ein wahrer Visionär, der in kein Schema passt und dabei eines absolut verkörperte: Coolness.
Zentrales Motto von Miles Davis’ Leben war die stete Entschlossenheit, Grenzen zu sprengen und nach eigenen Regeln zu leben. Dies machte ihn zum Star und gleichzeitig schwierig im privaten Umgang, besonders für die Menschen, die ihm am nächsten standen. Immer wieder brach Davis mit Konventionen, in der Musik und im Leben – und sobald er der Meinung war, selbst Mainstream zu werden, begann er neue Wege zu gehen. Seine kühne Ablehnung von Traditionen, seine klare Vision und sein unersättlicher Hunger nach neuen Erfahrungen machten ihn zum inspirierenden Partner seiner musikalischen Weggefährten und zur kulturellen Ikone von Generationen von Musikliebhabern. Von Bebop bis Cool Jazz, moderne Quintette, orchestrale Musik, Jazz Fusion, Rock’n’Roll und nicht zuletzt Hip Hop – Miles Davis machte Musik jenseits aller Limits.
In Kooperation mit Jazzcoast.di
Doku – USA 2021 – 115 Min. – FSK 0